Obernburg,04.12.2015 und 05.12.2015: Römerstadt im Lichterglanz

Der Theaterverein nahm  sowohl gastronomisch als auch mit einem kleinen Bühnenprogramm daran teil.

 

Theatralisch: Das Stück: "Süßer die Kugeln nie fliegen", ein kleines Weihnachtsvergnügen an einem Stück von Dieter Bauer.

Jedes Jahr der gleiche "Zirkus", jedes Mal auf´s Neue: Manege frei für die weihnachtliche Stimmung...

 

Gastronomisch: Der Duft vom weißen Glühwein, der himmlische Geschmack einer Ingwer-Karotten-Suppe, das Herzhafte eines Chili-con-Carne-Gerichts...

Unabhängig vom Wetter sein, leise weihnachtliche Musik im Hintergrund- mal rockig, mal klassisch, mal romantisch: ist sowas nur Open-Air möglich? Nicht nur, auch im ehem. NKD in der Schillerstrasse ist sowas möglich...


Vielen Dank für´s Kommen sagt  der Obernburger Theaterverein !

 

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Am 17.04.2015 präsentiert: "Und morgen geht die Sonne trotzdem auf !"

Von Links:

  • Katja Zöller, in der Rolle von Luise Knecht
  • Heike Steininger, in der Rolle von Diana Großmann
  • Alexander Zöller, in der Rolle von Julian Knecht
  • Andrea Faggiano, in der Rolle von Christian Großmann
  • Jasmin Kohl, in der Rolle von Sara Knecht

Aufführungsort: Stadthalle Obernburg

Von links:

  • Astrid Reis, in der Rolle von Babette
  • Monika Hohm, in der Rolle von Waltraud Großmann
  • Andrea Faggiano, in der Rolle von Christian Großmann
  • Jasmin Kohl, in der Rolle von Sara Knecht
  • Angela Testi, in der Rolle von Maria Knecht

Babette gerät zwischen die Fronten...
Babette gerät zwischen die Fronten...

DIE GESCHICHTE

Bei diesem Theaterstück geht es um zwei Frauen (Maria und Waltraud), die in ihrer Jugend befreundet waren. In der Nachkriegszeit erfuhren sie unterschiedliche tragische Schicksale und verloren sich aus den Augen.

 

Jede der beiden Frauen verarbeitet das Furchtbare der Vergangenheit auf ihre besondere Art. Während Waltraud im Hass lebt und ihre rechte Gesinnung nicht ablegen kann, versucht Maria, die ebenfalls ein furchtbares Schicksal zu verarbeiten hat, alles zu vergeben und Verständnis für jeden aufzubringen. Durch ihre Kinder treffen die zwei Frauen völlig überraschend wieder aufeinander.

 

Wie sich die unterschiedliche Vergangenheitsbewältigung auf die nächste Generation auswirkt, spiegelt sich bei Christian (Sohn von Waltraud) und Sara und Luise (Töchter von Maria) wider.

 

Sara (die Verlobte von Christian) ist eine naive und liebenswürdige junge Frau, die keine langfristige ernsthafte Bindung eingehen kann, in ihrem Leben oberflächlich betrachtet alles mitnimmt (sie war bereits mehrmals verheiratet) und das Leben nicht allzu ernst nimmt.

 

Luise ist provokant, scharfsinnig und fühlt jedem auf den Zahn. Sie kämpft sich durch das Leben und ist nur scheinbar glücklich, weil sie offensichtlich auch keine richtige Bindung eingehen kann.

 

Corinna und Diana spiegeln die Jugend wieder.

 

Julian ist der Vertreter der Null-Bock-Generation: rumhängen, abfeiern und elektronischen Medien verfallen. Corinna (Möchtegern-Freundin von Julian) sieht es mit der Freundschaft und der Beziehung nicht so ernst. Wahre Liebe und Gefühle scheint sie nicht wirklich zu haben. Dadurch ist sie auch kaum verletzbar.

 

Diana (Tochter von Christian) verkörpert die konservative Fraktion der Jugend. Sie ist eine Musterschülerin und sehr strebsam. Sie lebt in einem intellektuellen Elfenbeinturm.

 

Und doch hat die Jugend bei dieser Oberfläche erkannt, dass ihr wahre Liebe, Freundschaft, Gefühle,  Partnerschaft und das Verhältnis zu den Eltern und das Begleiten der Eltern auf ihrem Lebensweg wichtig ist.

Aber:  welche Rolle spielt das Hausmädchen Babette?

 Im Stück ergeben sich überraschende Wendungen...

Darsteller

 

  • Sara Knecht (Verlobte von Christian)                                     Jasmin Kohl
  • Christian Großmann (Sohn von Waltraud)                           Andrea Faggiano
  • Babette (Hausmädchen)                                                             Astrid Reis
  • Julian  (Sohn von Sara)                                                                Alexander Zöller
  • Diana Großmann (Tochter von Christian)                            Heike Steininger
  • Luise (Schwester von Sara + Tochter von Maria)              Katja Zöller
  • Waltraud (Mutter von Christian)                                             Monika Hohm
  • Maria (Mutter von Sara und Luise)                                         Angela Testi
  • Corinna (Freundin von Julian)                                                  Jennifer Sepp

                                             Weitere Mitwirkende:       

 

Regie                                                                                      Heike Steininger

Drehbuchautor                                                                   Andrea Faggiano

Musik                                                                                     Francis Care

(Klavierkomposition Nr. 1 und Nr. 10)

                                                                    

Bühnenaufbau                                                                    Wolfgang Hohm

Plakat                                                                                      Angela Testi

Maske                                                                                     Helene Geiger

 

Hier der offizielle Pressebericht (Quelle: Main-Echo, Ausgabe vom 20.04.2015)

Über menschliche Unzulänglichkeiten

Theater: Granatsplitter führen Eigenkomposition   auf 

Mit nur neun Schau­spie­lern und ei­ner Hand­voll Hel­fern im Hin­ter­grund stemm­te die Thea­ter­grup­pe Gra­nat­s­p­lit­ter am ver­gan­ge­nen Wo­che­n­en­de drei Auf­füh­run­gen des Stücks »Und mor­gen geht die Son­ne trotz­dem auf...« in der Obern­bur­ger Stadt­hal­le. Die Pre­mie­re fand am Frei­ta­g­a­bend statt. Ei­ne »Wel­t­ur­auf­füh­rung«, wie Re­gis­seu­rin Hei­ke Stei­nin­ger den rund 80 Gäs­ten zu Be­ginn er­klär­te.

Geschrieben hat das Theaterstück Andrea Faggiano, Vorsitzender des in diesem Jahr neu gegründeten Granatsplitter-Vereins. »Unterhaltsam und witzig, aber auch mit einer Botschaft ausgestattet«, so hatte Steininger den Inhalt beschrieben.
Viele Botschaften
Im Verlauf des Abends wurde den Zuschauern klar, dass viele Botschaften zu den unterschiedlichsten Themen in das gut zweistündige Theaterstück gepackt waren. In erster Linie drehten sie sich um menschliche Unzulänglichkeiten, um Vorurteile, um Veränderungen, die sich aus besonderen Situationen und Schicksalsschlägen ergeben, um Beziehungen und Erfahrungen, um gesellschaftliche Zwänge und um Unterschiede in der Sozialisation. Es war eine Menge, was auf das Publikum einstürmte, teils mit spritzig-witzigen Pointen, teils zu Tränen rührend.
Andrea Faggiano, der allein schon durch seinen Namen und sein Idiom seine italienische Herkunft nicht verleugnen kann, stellt den wohlhabenden Christian Großmann dar, einen vermeintlich freundlichen Unternehmer in den mittleren Jahren, der plant, seine bereits viermal geschiedene Lebensgefährtin Sara Knecht (Yasmin Kohl) zu ehelichen. An Ostern treffen beider Familienmitglieder aufeinander. Es entwickelt sich eine turbulente Szenerie, in der sich herausstellt, dass Christians Mutter Waltraud (Monika Hohm) und Saras Mutter Maria (Angela Testi) in ihrer Jugend einmal enge Freundinnen waren und sich in den Wirren des Mauerbaus aus den Augen verloren hatten. Kindern und Enkeln haben sie nicht verarbeitete Traumata aus ihrer Vergangenheit in die Wiege gelegt.
Die beiden Frauen haben einen unterschiedlichen Entwicklungsprozess durchlaufen. Waltraud ist mit Vorurteilen, dekadenten Ansichten und einer politisch rechten Gesinnung behaftet. Monika Hohm gelingt es, die Figur glaubwürdig darzustellen, die innere Zerrissenheit und Verzweiflung in Bösartigkeit packen. So auch Angela Testi, die mit Herzensbildung und Kampfgeist ausgestattete Maria. Sie verkörpert sie mit viel Leidenschaft und schauspielerischem Talent.
Witzig-spritzige Nuancen
Für die witzig-spritzigen Nuancen sorgen Julian (Alexander Zöller), Saras Sohn, und Luise (Katja Zöller), Saras Schwester, beide extrovertiert und schlagfertig agierend. Diana (Heike Steiniger), Christians Tochter, repräsentiert die elitäre Oberschicht, voll auf Karriere fixiert und strebsam, wobei Corinna (Jennifer Sepp), Julians Freundin, in die Rolle einer gelassenen und selbstbewussten jungen Frau schlüpft.
Zwischen allen Stühlen steht das Hausmädchen Babette (Astrid Reis), dem zum Ende des Stücks eine Schlüsselrolle zukommt. Dann tritt zu Tage, dass Christian ein ausschließlich auf den eigenen Vorteil fixierter, eiskalter Egoist ist.
Am Ende bekommt jeder sein Fett weg. Die Guten sind die Gewinner und die Bösen die Verlierer. Der Titel »Und morgen geht die Sonne trotzdem auf« ist auch der letzte Satz, der im Stück gesprochen wird und als Resümee hängen bleibt. - Ein gelungenes Experiment des noch jungen Vereins. Autorin: Ruth Weitz